Rückkehr der Stagflation?

Die neuesten US-Wirtschaftsdaten zeigen eine schwächelnde Wirtschaft bei steigender Inflation, was die Fed in eine schwierige Lage bringt – zudem ein Blick auf Gold, Silber und den Ölpreis.

Titelbild des Blogposts

Liebe Leserinnen und Leser,

die neuesten Wirtschaftsdaten, die wir am Donnerstag-Nachmittag aus den USA erhalten haben,  sorgen für ordentlich Aufruhr an den Märkten.

Eine schwächelnde Wirtschaft, gepaart mit einer steigenden Inflation. In der Fachsprache bezeichnet man dieses Phänomen als “Stagflation”.

Wir klären auf, warum die neuesten Daten die FED vor die Wahl zwischen Pest und Cholerastellen. Außerdem werfen wir einen Blick auf Gold und Silber sowie den Ölpreis.

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Und jetzt viel Spaß beim Lesen!

Herzlichst,

Inhalt

Chart der Woche

Pest oder Cholera

Gold, Silber und Öl

Tweet der Woche

Chart der Woche

Rückkehr der Stagflation? Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

Pest oder Cholera

Es scheint fast so, als würden wir einem Worst-Case-Szenario für die FED entgegensteuern:

Im ersten Quartal 2024 verlangsamte sich das BIP-Wachstum auf nur 1,6%, was weniger als die Hälfte der 3,4% im vierten Quartal 2023 ausmacht. Dieser Wert liegt etwa 50% unter den Erwartungen von Goldman Sachs.

Und dabei kommt der schlimme Teil: Gleichzeitig stieg der US-Kern-PCE-Preisindex, welcher die Kerninflation widerspiegelt, von 2,0% auf erschreckende 3,7%, was die Schätzungen von 3,4%deutlich übertrifft und weiterhin darauf hindeutet, dass die Inflation steigt.

Wir haben also eine schwächelnde Wirtschaft mit steigender Inflation – oder auch Stagflation genannt – das ist das schlechteste mögliche Ergebnis für die FED. Nun befinden wir uns tatsächlich in einer Pest oder Cholera Situation: bleiben die Zinsen hoch, fährt man vermutlich irgendwann die Wirtschaft gegen die Wand und die Arbeitslosenzahlen gehen nach oben, was allerdings in der Bekämpfung der Inflation hilfreich wäre.

Werden die Zinsen gesenkt, wird die Wirtschaft angekurbelt, aber die Inflation wird in einer stärkeren Welle zurückkommen. Wofür würden Sie sich entscheiden?

In der obigen Grafik sieht man die Kurve der Kerninflation (in blau) mit dem BIP der USA (in rot).

Der Politik-Skandal des Jahres


Gold, Silber und Öl

Blicken wir zunächst auf Gold. Hierbei haben wir ebenso etwas Luft nach nach oben, da wir einen wichtigen Bereich bei der 2.300 US-Dollar-Marke angelaufen sind und dort Unterstützung gefunden haben. Sollte dieser Bereich halten, könnten wir durchaus wieder Richtung Norden wandern. Allerdings sei an dieser Stelle erwähnt, dass die bisherige Korrektur in jeglichem Ausmaß gesund war. Weitere Entwicklungen hängen auch stark von den geopolitischen  Ereignissen ab.

Quelle: TradingView

Silber ist dabei, die Marke von 26,50 US-Dollar anzulaufen. Sollten wir diese als Unterstützung  gewinnen können, signalisiert uns das RSI ebenso, dass wir überverkauft sind und damit Luft nach oben haben.

Sollte dieser Bereich nicht halten, finden wir die nächste Unterstützung bei der 25,30 US-Dollar-Marke, welche gleichzeitig das 0,618er Retracement-Level ist. Da wir einen Ausbruch unseres symmetrischen Dreiecks vollzogen haben, wäre es vollkommen gesund, wenn wir die obere Trendlinie als Unterstützung anlaufen, bevor es weiter Richtung Norden geht.

Quelle: TradingView

Die geopolitischen Spannungen in Nahost haben eine gute Gelegenheit für Öl geboten, da der Markt nervös darauf reagiert hat. Zudem befinden wir uns an einem entscheidenden Punkt, da wir kurz davor sind, die obere Trendlinie unseres multi-Jahres Dreiecks anzulaufen. Sofern wir dort Unterstützung finden, wäre das ein sehr positives Zeichen und der Weg nach oben wäre prinzipiell frei.

Quelle: TradingView

Richtig wild geht es gerade bei den Big-Tech-Werten zu. Während die Aktie von Meta (ehemals Facebook) nach Handelsschluss mit zwischenzeitlich mehr als 15% nach guten Zahlen abgestraft wurde, konnte Tesla nach enttäuschenden Quartalszahlen mehr als 10% zulegen. Wir leben in außergewöhnlichen Zeiten.

Tweet der Woche

Joe Biden hat nun den Entschluss gefasst, die Kapitalertragssteuer auf ein Rekordniveau von 44,6% anheben zu wollen. Weiterhin möchte er eine Steuer von 25% auf unrealisierte Gewinnefür „Reiche“ erheben. Sollte das durchgehen, wird die Wall Street nicht froh gestimmt sein und andererseits wäre sie dann faktisch tot, weil sie sich ihre gehebelten Positionen im derzeitigen Umfeld nicht mehr leisten könnte. Vielleicht favorisiert die Wall Street damit nun Trump, der die Steuern eher senken möchte, als sie anzuheben. Woher bei ihm die Einnahmen kommen sollen, bleibt weiterhin fraglich.

Hinweis: Das Titelbild wurde mit Midjourney erstellt.

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