Niedergang wurde eingeläutet: Deutschlands Geschäftsmodell ist am Ende!

Deutschland, das sich gerne als Exportweltmeister rühmt, verlor im Mai seinen Exportüberschuss. Krieg, Inflation, Energiekrise und kaputte Lieferketten beschleunigen den Niedergang, den uns die Politiker aus Berlin über Jahre selbst eingebrockt haben.

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Die Russland-Sanktionen und Corona-Maßnahmen entfalten ihre volle Wirkung – und zwar indem sie Deutschlands Geschäftsmodell beenden: Der Exportweltmeister ist in die 2. Bundesliga abgestiegen. Der Exportüberschuss hat sich pulverisiert auf nur noch marginale 0,5 Milliarden Euro im Mai. Damit ging der Handelsbilanzüberschuss in den ersten fünf Monaten 2022 um 70,7 Prozent zum Vorjahr zurück.

Die Folge aus meiner Sicht: Deutschland verliert massiv an Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit, was Arbeitsplätze, soziale Sicherheit und Wohlstand kosten wird.

Die große Frage lautet nun: Wer soll in Zukunft der Zahl- und Transfermeister in Europa sein, um die EU und den Euro zu retten?

Vielleicht Italien, Frankreich oder gar Spanien? Spaß beiseite. Aber auch Deutschland wird diese Rolle künftig nicht mehr ausüben können, wenn man seine industrielle Basis zerstört und keine neue hat. Man hat sich selbst ins Abseits manövriert durch politische Fehlentscheidungen und eine extreme Form der Selbstüberschätzung.

Die Frage, die sich dann stellt: Wird die EU und der Euro überleben?

Die Chancen schwinden parallel mit der wirtschaftlichenZerstörung der deutschen Wirtschaft. Was noch mehr Verwerfungen mit sich bringen würde. Wir sehen also einen Teufelskreis, der sich gegenseitig bestärkt. Eine Lösung ist weit und breit nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil.

Wenn man sich ehrlich machen würde, müsste man zugeben, dass man vor dem Scherbenhaufen einer grandios gescheiterten Energiepolitik steht, die ideologisch verblendet, auf Teufel komm raus durchgezogen wurde. Während wir abschalten, schalten alle anderen ein. Das jetzt auch noch die EU mit der Taxonomie Gas und Atom als „grün“ eingestuft hat, ist ein Schlag ins deutsche Politik-Gesicht und die totale Bankrotterklärung für die deutsche Energiepolitik der vergangenen Jahre.

Auch muss man zugeben, dass die Russland Sanktionen gescheitert sind und uns am härtesten treffen, während Putin mit seinen Gas- und Ölverkäufen soviel Geld verdient wie noch nie.

Wir dürfen nicht vergessen: Deutschland ist abhängig von billigen Rohstoffen und deren Verfügbarkeit. Während wir die Grundlage für unsere Wirtschaft und Versorgungssicherheit verlieren, kaufen andere Länder wie Indien, China, Brasilien und Türkei nur zu gerne die wichtigen Rohstoffe aus Russland ein. Wo wir wieder bei dem Thema Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität wären. Besonders amüsant ist, dass Indien russisches Gas an uns teurer weiter verkauft. Kann man sich nicht ausdenken….

Die einstige Zugpferd der deutschen Wirtschaft, die Autohersteller, können als Paradebeispiel für den Abstieg herhalten.

Beispiel gefällig? Das einstige Zugpferd der deutschen Wirtschaft, die Autohersteller, stehen symbolisch für den Abstieg. 2021 sank die Produktion bereits um 11,7 Prozent, um jetzt im 1. Halbjahr 2022 noch einmal um 2,9 Prozent zum Vorjahr zu verlieren.

Ob unsere Autofirmen den Transformationsprozess vollziehen und überleben, steht in den Sternen. Ebenso, ob die mobile Zukunft tatsächlich elektrisch ist und woher der dafür benötigte Strom (von den Rohstoffen fange ich erst gar nicht an) eigentlich kommen soll? Fakt ist: Grundlastfähig sind aktuell weder Sonne noch Wind.

 

What a time to be alive!

Dieser englische Spruch ist so wahr wie noch nie, denn wir erleben Geschichte. ("Wir erleben historisches." - mein aktueller Vortrag).

Ein jeder spürt es: Die Zeitenwende ist im vollen Gange und es bröckelt an allen Ecken und Enden.

Angesichts dieser Gesamtsituation finde ich es besonders sportlich, dass die deutsche Politik sich jetzt erstmal zwei Monate entspannt in den Sommerurlaub verabschiedet, während wir uns in der größten Krise seit Jahrzehnten befinden durch Krieg, Inflation, Energiekrise und kaputte Lieferketten - vieles davon haben uns diese Damen und Herren selbst eingebrockt. „Bella Ciao“

Diese Beitrag ist bereits bei Focus erschienen.

Quelle Titelbild: Shutterstock

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