Jetzt also doch!
Die deutsche Bundesregierung plant in den kommenden Tagen die Alarmstufe im Notfallplan Gas auszurufen. Und das nachdem es nach Medienberichten zuerst noch von Habecks Wirtschaftsministerium dementiert wurde. Weiß hier die linke Hand nicht was die rechte Hand macht? Entweder ist es Inkompetenz oder man will die Bevölkerung an der Nase herumführen. Fakt ist, es spiegelt recht gut den Status Quo der Politik wider.
Spätestens jetzt rächt sich die fatale und überstürzte Energiewende und man steht vor dem Scherbenhaufen einer kolossal gescheiterten Energiepolitik. Die Zeche zahlen wir Bürger und zwar monetär durch die hohen Preise aber auch mit unserer wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit, eventuell mit dem Arbeitsplatz, gesellschaftlichen Verwerfungen und der Versorgungssicherheit.
Deutschland ist auf dem absteigenden Ast und wir erleben live einen historischen Paradigmenwechsel. Die Zeit des Wohlstandes und Sicherheit ist vorbei.
Herzlichst,
Tweet der Woche
Der starke Dollar belastet aber zunehmend die Schwellenländer und sorgt für Probleme.
Argentinien steht mal wieder kurz vorm Staatsbankrott.
1. Absurd, absurder, Europäische Energiepolitik
Die europäische Energiepolitik wird von Tag zu Tag absurder, was nicht unbedingt zu einem optimistischen Ausblick für den kommenden Winter beiträgt.
Aktuell müssen wir davon ausgehen, dass Energie-Rationierungen im Winter wahrscheinlicher sind, als sich viele vorstellen können.
Mittlerweile ist selbst die verteufelte Kohle wieder zum Retter der Nation ausgerufen worden und die Atomkraft beobachtet die Situation weiter ungläubig vom Seitenrand, während Europa nun durch Kohlekraft weiter verschmutzt wird.
Im vergangenen Jahr hat die Welt mehr Kohle denn je verbraucht. Kohle ist ein extrem günstiger + zuverlässiger Energieträger. Das sind die Vorteile, die Nachteile sind natürlich die Folgen für Umwelt und Luft.
Atomkraft wäre hier die sinnvollste Lösung für Alle, soweit scheinen wir aber noch immer nicht zu sein.
Während wir noch ideologisch, dogmatisch verblendet in vollkommener Hybris an Illusionen festhalten, sehen das andere Länder weitaus pragmatischer und realistischer. Wir schalten ab, alle anderen schalten ein. Sehen Sie hierzu auch mein Interview mit dem britischen Energieminister Greg Hands. Großbritannien hat den Zahn der Zeit erkannt und setzt auf Atomkraft, welche selbst von der EU als klimaneutral geadelt wurde.
2. Energiekrise droht - Bundesnetzagentur warnt
Die Chef der Bundesnetzagentur warnt heute erst wieder eindringlich davor, dass wir aktuell in einen sehr kalten Winter steuern werden. Man bittet die Bürger Gas zu sparen. Willkommen in der DDR 2.0. Bald wird es zugeteilt werden. Die Schäden kann man sich nicht ausmalen. Im Extremfall können sich die Preise für Gas verdreifachen.
3. Panic everywhere
Kohle, Kohle, Kohle, wir brauchen Kohle!!!
Sowohl in Österreich als auch in den Niederlanden und Deutschland ist Kohle wieder in aller Munde.
Wie so häufig hat die Politik die Umsetzung ihrer Wiederbelebung von Kohle nicht zu Ende gedacht.
Mangel an Arbeitskräften
Sowohl in der Atomkraft als auch der Kohlekraft fehlen uns nach den Entscheidungen der vergangenen 10 Jahre massiv die Facharbeiter. In Kraftwerken werden extrem gut ausgebildete Arbeitskräfte benötigt. Die hatten wir auch mal in Europa, die meisten wurden jedoch bereits in Frührente geschickt und werden sicher nicht mehr zurückkommen.
Neue Kräfte wurden nicht mehr ausgebildet. Wer möchte auch in einer Industrie arbeiten, die die Politik lieber gestern als heute loswerden will.
Zur Überraschung der Politik laufen die Kraftwerke nun aber nicht von alleine.
Des Weiteren haben die Versorger Milliarden investiert, um von Kohle zu Gas umzurüsten und müssen nun doch wieder die alten Kohlekraftwerke anwerfen. Das Karussell der Entscheidungsänderungen in Berlin dreht sich schneller und schneller.
Wer hat die Kohle?
Auch die Kohle wächst nicht auf Bäumen. Die Versorgungssicherheit dürfte nicht nur im Gasbereich zum Problem werden.....
Humor
Wir erinnern uns: Österreich drohte der EU wegen der Einstufung von Atomkraft als grüne Energie zu verklagen und wirft 6 Monate später die Kohlekraftwerke an.
Genau unser Humor.
In Wien herrscht der selbe Fachkräftemangel wie in Berlin.
4. Woher kommt die Kohle?
In 2020 kam etwa 50 Prozent der Kohle aus Russland. Durch Sanktionen soll diese Zahl auf 0 Fallen.
14 Prozent kamen aus Australien, die nun aber aufgrund ähnlicher politischer Fehlentscheidungen auf einmal ebenfalls gezwungen sind wieder vermehrt auf Kohle zu setzen und aktuell sogar einen Exportstopp diskutieren!
Das heißt, wir müssten fast 65 Prozent der Importe von 2020 ersetzen, aber gleichzeitig vergrößern wir noch unsere Nachfrage, da wir im kommenden Winter aufgrund des Gasmangels weniger Gas und mehr Kohle verwenden wollen.
Südafrika wird davon sicher profitieren, wird aber nicht die benötigten Mengen zur Verfügung stellen können.
5. USA - hold my beer
In den USA steht man dem Chaos der europäischen Politik in nichts nach.
Finanzministerin Janet Yellen schlug gestern vor, wir könnten einen Preiscap auf russisches Öl einführen.
Das Politbüro lässt grüßen...die Frau war einst die Chefin der mächtigsten Notenbank der Welt, da überrascht einen nichts mehr...
In Moskau, Peking und Neu Delhi dürfte man bei solchen Nachrichten nur laut lachen oder sich fragen, ob sie im Westen nun endgültig den Verstand verloren haben.
6. USA - zwischen Kapitalismus und Sozialismus
Wir erinnern uns, dass Joe Biden und die Demokraten in 2020 Öl Exploration komplett verbieten wollten.
Wir wiederholen: komplett verbieten für immer und ewig, kein weiteres Öl mehr.
Mittlerweile ist die Energie Krise im vollen Gange, die strategischen Öl Reserven der USA fast komplett ausgeblutet und die Biden Regierung möchte von ihrem ehemaligen Explorations-Verbot nichts mehr wissen. Ganz im Gegenteil.
Im weißen Haus herrscht Panik, im November finden die wichtigen Midterm Elections statt, die meist an der Zapfsäule entschieden werden. Und dort sind die Preise eindeutig zu hoch.
In den USA ist mittlerweile ein offen ausgetragener Schlagabtausch zwischen dem Weißen Haus und großen Ölfirmen ausgebrochen.
Biden kritisierte öffentlich die Öl Firmen nicht genügend in Exploration zu investieren (was er ihnen vor zwei Jahren noch komplett verbieten wollte) und bezeichnete es sogar als ihre patriotische Pflicht mehr dafür zu unternehmen, um die Ölpreise wieder zu senken.
Gleichzeitig stellte aber seine Administration in Aussicht, die selben Firmen in 5-10 Jahren komplett schließen zu wollen. Regulatorische und juristische Sicherheit für die Zukunft: Fehlanzeige.
Stellen Sie sich die einfache Frage: Sie leiten ein Unternehmen und sollen flächendeckend in neue Produkte investieren, gleichzeitig wissen Sie aber, dass Sie nicht genügend Zeit haben werden, ihre Investitionen wieder einzuspielen, da der Staat plant Ihnen ein Berufsverbot zu erteilen.
Würden Sie investieren? Die rationale unternehmerische Antwort leider natürlich: NEIN!
Die Chefs der Öl Giganten von ExxonMobil und Chevron feuern öffentlich zurück:
In den kommenden Monaten dürften uns noch viele "unterhaltsame" Auseinandersetzungen zwischen Politik und Industrie bevor stehen.
In der Politik regiert die Angst und Panik vor dem kommenden Winter. Die Fehlplanungen der vergangenen Jahrzehnte werden uns vor massive Herausforderungen stellen.
Durch ihre endlosen zentralistischen Eingriffe in die freie Wirtschaft zerstören Politiker komplett die Anreize in der freien Wirtschaft produktiv und innovativ vorzugehen.
Zentrale Planung war fast immer in der Geschichte unproduktiv und ineffektiv.
Ayn Rand hat dies bereits 1957 perfekt auf den Punkt gebracht (Dies war auch das Einleitungszitat meines zweiten Buches).
Ausblick für den nächsten Newsletter
In der nächsten Ausgabe werfen wir einen genaueren Blick darauf, ob sich zumindest vom aktuellen Wahnsinn an der Börse profitieren lässt.
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The End
Quelle Titelbild: Shutterstock