FED gibt Fehler zu

Es sieht schlecht au für den Industriestandort Deutschland. Das zeigen zumindest die Prognosen des IWF. Außerdem werfen wir einen Blick auf ein spannendes Interview des FED-Vorsitzenden Jerome Powell und auf den chinesischen Aktienmarkt. Viel Spaß beim Lesen!

Titelbild des Blogposts

Liebe Leserinnen und Leser,

1.000 Dank! ich möchte mich von Herzen bedanken!

Mein neuestes Buch “Die größte Revolution aller Zeiten", das ich zusammen mit Florian Kössler geschrieben habe, ist auf Anhieb ein Bestseller und ist  auf Platz 2 der SPIEGEL-Bestsellerliste durchgestartet. Beim Handelsblatt haben wir es aus dem Stand auf den 1. Platz geschafft und auch im Ausland ist das Interesse am Buch groß. In der Schweiz landeten wir direkt auf Platz 5 und in Österreich sogar auf Platz 1. Wahnsinn!

Dies wäre nicht ohne Ihre Unterstützung möglich gewesen. Daher vielen Dank für Ihre Treue und Ihre Wertschätzung, die Sie mir und meinem gesamten Team damit entgegenbringen. Es war eine lange Reise, die dieses fundamental Werk hinter sich gebracht hat, bevor es schließlich im Buchhandel gelandet ist. Für kein Buch habe ich länger benötigt. Über zwei Jahre Recherche, harte Arbeit und viel Leidenschaft sind in dieses zeitlose Mammutwerk geflossen. 1479 Seiten waren es am Ende, die wir auf knapp 600 Seiten verständlich zusammen gedampft haben.

Unser Augenmerk lag darauf, maximalen Mehrwert zu geben und das Ganze leicht verständlich und flüssig lesbar. Egal ob Sie unser Geldsystem durchblicken oder schon einmal mit Bitcoin in Berührung gekommen sind oder nicht. In diesem Buch kommt jeder auf seine Kosten. Wir haben uns für Sie, werte Leser, auf eine Reise durch 2.000 Jahre Geldgeschichte begeben und geben zudem wertvolle Tipps, wo man in diesen Tagen sein Geld sicher und sinnvoll anlegen kann und in welchem Zyklen wir uns befinden.
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In diesem Sinne vielen lieben Dank für Ihre Treue und viel Spaß beim Lesen!

Herzlichst,

Inhalt

Chart der Woche

IWF sieht “weiche Landung” und düstere Aussichten für Deutschland

Jerome Powell gibt Fehler zu

China bleibt volatil

Merz auf grünem Kuschelkurs

Tweet der Woche

Video-Besprechung zu meinem Buch

Wenn Sie eine gute und inhaltliche Rezension suchen oder noch mit einem Kauf hadern, kann ich Ihnen das folgende Video von Horst Lüning wärmstens empfehlen.

Mein Interview mit der Weltwoche

Zusammen mit dem geschätzten Roger Köppel habe ich über mein neues Buch aber auch andere Themen geredet. Schauen Sie gerne einmal rein.

Chart der Woche

Die Meta-Aktie ist am Freitag um rund 20 Prozent angesprungen. Neben starken Quartalszahlen hatte das Unternehmen am Donnerstagabend auch bekannt gegeben, dass es erstmals eine Dividende zahlen wird. An nur einem Tag hat der Konzern somit rund 220 Milliarden US-Dollar an Marktwert dazugewinnen können. Unglaublich!

IWF sieht “weiche Landung” und düstere Aussichten für Deutschland

Viele hatten für das Jahr 2023 eine Rezession vorhergesagt. Ein “Soft-Landing”, also eine “weiche Landung” der Wirtschaft, sei eigentlich unmöglich, hieß es von vielen Martbeobachtern.

Doch nun deuten die neuesten Konjunkturprognosen des IWF weltweit auf eine mögliche "weiche Landung" der Wirtschaft hin, unterstützt durch die Resilienz der USA und anderer Länder sowie die lockere Fiskalpolitik der Chinesen. Dazu aber später mehr.

Die globale Wachstumsprognose liegt demnach bei 3,1% für dieses Jahr und 3,2% für 2025, mit einer Erhöhung um 0,2 Prozentpunkte gegenüber der Oktober-Prognose.

Doch wer hätte es gedacht. Deutschland sticht dabei besonders negativ heraus. Der IWF sieht für die deutsche Wirtschaft lediglich eine Wachstumsprognose von nur 0,5% für 2024, 0,4 Prozentpunkte unter der vorherigen Schätzung. Im Vergleich dazu wurden die BIP-Prognosen für die USA um 0,6 Prozentpunkte erhöht.

Die Probleme der deutschen Wirtschaft, darunter die Zinswende und höhere Energiepreise, führen zu einem pessimistischen Ausblick. Die Industrie trägt hierzulande immerhin 20% zum deutschen BIP bei.

Jerome Powell gibt Fehler zu

Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, war am Sonntagabend in einem 60-Minutes-Interview beim US-Fernsehsender CBS zu sehen. Wir können nur jedem empfehlen, das komplette Interview anzuschauen.

Schauen wir uns einige Aussagen etwas genauer an. So wurde Powell gefragt, ob er erwartet, dass die Preise sinken werden, da die Inflation zurückgeht. Dazu sagte er folgendes:


"Die Preise einiger Dinge werden sinken, andere werden steigen. Aber wir erwarten nicht, dass das Gesamtpreisniveau sinkt. Das passiert in Wirtschaften normalerweise nur in sehr negativen Umständen.”

Auf die Frage, ob die FED einen Fehler in der Krise der Silicon Valley Bank gemacht habe, stimmte Powell zu, dass hier einige Fehler in der Risikoanalyse gemacht wurden. Außerdem gab Powell zu, dass man nicht schnell genug gehandelt hatte, als die Inflation im Jahr 2021 angestiegen war.

Nachdem der FED-Chef erklärt, dass eine Zinssenkung im März nicht sehr wahrscheinlich sei, äußert sich Powell zur aktuellen Verschuldungssituation der USA und diese Aussage hat es in sich:

"Langfristig befindet sich die USA auf einem nicht nachhaltigen fiskalischen Weg... die Verschuldung wächst schneller als die Wirtschaft... effektiv leihen wir uns von zukünftigen Generationen. Es wird Zeit, die fiskalische Nachhaltigkeit zur Priorität zu machen.”

Das ist eine klare Kritik an der Fiskalpolitik der USA. Jeder weiß, dass er recht hat, aber “friendly fire” werden selten in diesen Führungskreisen ausgetauscht. Die aktuellen Schulden der USA betragen 34 Billionen US-Dollar (siehe nächster Chart). Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt beträgt die Gesamtverschuldung derzeit 123 Prozent.

Powell sagte weiter, er erwarte nicht, dass die Fed ihre Prognosen für die Zinsen für dieses Jahr „dramatisch“ ändern würden. Laut den Dot Plots der Fed aus dem Dezember gehen die Fed-Mitglieder davon aus, dass die Zinsen bis Ende 2024 4,6% erreichen werden. Das deutet darauf hin, dass drei Senkungen der Zinsen das Basisszenario für die Fed bleiben werden. Eine Zinssenkung im März sieht Powell allerdings noch nicht. Hierzu heißt es:

"Wir haben eine starke Wirtschaft, das Wachstum ist solide. Der Arbeitsmarkt ist stark. 3,7% Arbeitslosigkeit. Bei einer so starken Wirtschaft möchten wir die Frage, wann wir vorsichtig mit der Reduzierung der Zinssätze beginnen sollen, angehen... wir möchten mehr Beweise sehen, dass die Inflation auf 2% zurückgeht... wir möchten mehr Vertrauen... ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist, die Preisstabilität wiederherzustellen."

Nach den Aussagen von Powell dürfte also eine Zinssenkung im März vom Tisch sein. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen sind direkt am Montag zurück über die 4 Prozent-Marke geklettert (siehe nächster Chart). Offenbar hatten Anleger hier zu viel eingepreist.  

Auch die Analysten von Goldman Sachs meldeten sich nach dem Interview zu Wort und gehen nach wie vor davon aus, dass es zu einer Zinssenkung erst im Mai kommen würde. Allerdings habe das Interview mit CBS die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Kürzung erst später erfolge.

China bleibt volatil

Wie wir im letzten Newsletter berichteten, erwägt die chinesische Regierung offenbar einen Stabilisierungsfonds in Höhe von fast 280 Milliarden Dollar, der über die Börse in Hong Kong chinesische Aktien kaufen soll.

Und am Dienstag dann weitere Neuigkeiten in Sachen China. Die chinesische Führungsriege beschloss, die Handelsbeschränkungen für bestimmte Investoren auszuweiten und versprach, dass der Staatsfonds seinen Anteil an börsengehandelten Fonds weiter erhöhen wird.

Erst zu Beginn der Woche hatte die chinesische Wertpapieraufsicht vermeldet, dass man "böswilliges" Leerverkaufen und illegales Verhalten, das den stabilen Betrieb des Aktienmarktes beeinträchtigt, stoppen wolle. Auch wenn solche Vorgehen nur noch wenig mit freien Kapitalmärkten zu tun hat, so dürften chinesische Aktien weiter davon profitieren. Bereits in unserem letzten Newsletter haben wir China-Aktien kurzfristigen und vor allem spekulativ-orientierten Anlegern ans Herz gelegt.  Allerdings sollte man sich hier als Anleger auf höhere Volatilität einstellen.

Bereits seit mehreren Monaten pumpt China Liquidität ins System. Das erkennt man an der folgenden Abbildung von Cross Border Capital anhand der orangenen Säulen. Warum tut das die chinesische Zentralbank? Ganz einfach. Man möchte positives BIP-Wachstum erzeugen (schwarze Linie).

Diese Entwicklung in China ist bemerkenswert, da sie das exakte Gegenteil von dem darstellt, was bei der amerikanischen Federal Reserve geschieht. China lockert seine Geldpolitik und injiziert Liquidität in den Markt, während Amerika seine Geldpolitik strafft und bestrebt ist, Liquidität abzusaugen. Was wir hier beobachten können, ist also ein globaler Wettbewerb um Liquidität, der letztendlich darüber entscheidet, wie sich Anlageklassen entwickeln.

Es ist entscheidend, dass Anleger in der westlichen Welt sich nicht ausschließlich auf die Federal Reserve fokussieren, sondern auch die Liquiditätsentscheidungen ausländischer Zentralbanken berücksichtigen. Obwohl die USA nach wie vor eine dominierende Rolle spielen, haben Länder wie China einen bedeutenden Einfluss, der nicht außer Acht zu lassen ist.

Merz auf grünem Kuschelkurs

Werfen wir am Ende noch einen kurzen Blick auf die deutsche Politik. In seinem wöchentlichen Rundschreiben betonte der CDU-Politiker Friedrich Merz, dass er ein Zweierbündnis nach der nächsten Bundestagswahl mit einer der Ampelparteien nicht ausschließe. Die Grünen hatte er bislang allerdings ausgenommen und diesen noch im letzten Herbst “Realitätsverweigerung” und “schwere Versäumnisse in der Einwanderungspolitik” vorgeworfen.

Diese Abneigung hat er nun scheinbar abgelegt und somit wäre eine Schwarz-Grüne Bundesregierung nach der nächsten Bundestagswahlwahl möglich.

Laut aktuellen Umfragen dürfte die CDU/CSU klar stärkste Kraft werden. Merz plädierte dafür, dass die Union bei der nächsten Wahl so gut abschneiden müsste, dass ein Koalitionspartner ausreichen würde:

“Wenn die FDP die Wahl überlebt, sind FDP und Grüne zusammen genauso wenig verlockend wie jede andere Kombination. Einer muss reichen, am besten mit Auswahl zwischen mehreren.”

Das Machtnetzwerk der Grünen


A propos Grüne. Wer mehr über das Machtnetzwerk der Grünen erfahren möchte, dem kann ich wärmstens mein neuestes Video dazu empfehlen, in dem wir recherchiert haben, wer denn eigentlich die mächtigen und einflussreichen Geldgeber sind, die maßgeblich hinter der Energiewende aber auch Entscheidungen wie dem Heizungsgesetz stehen.

Tweet der Woche

Schonmal was von “Climate Quitting” gehört? Dahinter steckt die Idee, dass Menschen aus Klimaschutzgründen ihren Job kündigen, weil der Arbeitgeber nicht genügend für’s Klima macht.

Kein Wunder, dass die Schweiz gerade von Deutschen überrannt wird.

Hinweis: Das Titelbild wurde mit Midjourney erstellt.

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