Liebe Leserinnen und Leser,
der US-Dollar ist wie eine große Abrissbirne. Wenn er einmal in Schwung kommt, dann hat er die Kraft Gebäude bzw. in diesem Fall andere Volkswirtschaften zu Fall zu bringen.
Wir schauen uns heute an, wieso der Dollar an Stärke gewinnt, auf welche Marken man achten sollte und was dies für andere Assets bedeutet.
Weiterhin steigen die unrealisierten Verluste der Banken rasant an, der US-Immobilienmarkt verlangsamt sich und die Stellenausschreibungen im Tech-Bereich sind auf einem Tiefpunkt angelangt. Mehr dazu im heutigen Newsletter.
Und nun viel Spaß beim Lesen!
Herzlichst,

Inhalt
Chart der Woche
Starker US-Dollar
Yen weiter auf Talfahrt
Hausverkäufe stark rückläufig
Schlimmer als 2008!
Tweet der Woche
Chart der Woche

Hier eine Grafik, in der die Stellenausschreibungen für Softwareentwickler dargestellt sind. Es ist unschwer zu erkennen, dass sich diese auf einem enorm niedrigen Niveau befinden, welches wir zuletzt vor 2021 gesehen haben. Das bekräftigt den Trend, dass immer mehr Unternehmen nach dem Corona-Boom Stellenabbau betrieben haben.
Starker US-Dollar
Der US-Dollar schwingt über der Weltwirtschaft, wie eine Abrissbirne. Die USA haben derzeit eine strategisch gute Position, was ihre Währung betrifft.
Die Dollarstärke lässt sich am besten anhand des Dollarindex DXY ablesen (siehe nächster Chart). Aus charttechnischer Perspektive ist die Marke von 104 (untere gelbe Linie) sehr wichtig. Sollte die nicht halten, dann kann man davon ausgehen, dass es noch deutlich tiefer geht, sprich der Dollar an Dominanz einbüßt.
Das wäre wiederum ein positives Szenario für die risikoreiche Assets wie Bitcoin. Theoretisch hätte der DXY allerdings auch noch Luft bis zur Marke von 110 (obere gelbe Linie). Das würde wiederum bedeuten, dass sogenannte risk-on-Assets wie Bitcoin, aber auch Schwellenländer weiter unter Druck geraten.
Die große Frage, die sich allerdings stellt: Wieso wird der Dollar denn immer stärker? Das liegt u.a. daran, dass die FED bislang noch keine Zinssenkung durchgeführt hat, während viele andere Zentralbanken bereits die Zinswende eingeleitet haben. Weitere Erklärungsansätze lassen sich auf die sogenannte Dollar-Milkshake-Theorie zurückführen, die der Erfinder dieser Theorie, Brent Johnson, in diesem Video erklärt.

Yen weiter auf Talfahrt
Hier sehen wir die Folgen der US-Dollar-Stärke. Andere Währungsräume geraten immer mehr unter Druck wie zum Beispiel der japanische Yen. So hat der Yen Tiefststände erreicht, wie seit 1987 nicht mehr. Nicht vergessen: Das ist die drittgrößte Währung der Welt. Gut möglich, dass wir hier bald Interventionen seitens der BoJ (Bank of Japan) sehen werden.

Hausverkäufe stark rückläufig
Im Mai sanken die Verkäufe neuer Eigenheime in den USA um 11,3% auf 619.000, weit unter dem erwarteten Rückgang von 0,2%. Dies war der größte Einbruch seit September 2022. Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Verkäufe um 16,5%, der stärkste Rückgang seit Februar 2023. Auch die schwebenden Hausverkäufe erreichten ihren tiefsten Stand seit April 2020.
Gleichzeitig stieg das Angebot an verfügbaren Häusern auf 481.000, den höchsten Wert seit der Finanzkrise 2008. Der US-Immobilienmarkt zeigt also deutliche Anzeichen einer Verlangsamung.

Schlimmer als 2008!
Die unrealisierten Verluste, die in den Bilanzen der US Banken schlummern sind auf einem Niveau wogegen 2008 harmlos aussieht. Geschuldet ist das der Fehlinvestition in Staatsanleihen, bevor die FED die Zinsen stark angehoben hatte, wodurch diese Anleihen stark an Wert verloren haben.

Tweet der Woche

Und da soll man einer sagen, dass Bitcoin zu kompliziert ist.. hier eine Veranschaulichung des US-Dollar-Systems. Kaum kompliziert und sehr übersichtlich, nicht wahr?
Daher sollte jeder anfangen, sich mit dem Geldsystem zu beschäftigen, denn die meisten Leute verbiegen rund 80.000 Stunden ihres Lebens damit, für Geld zu arbeiten aber nicht einmal 100 Stunden, um das Geld zu verstehen. Ein guter Start, um unser Geldsystem zu verstehen ist mein neues Buch. Hier geht’s zum Buch.
Hinweis: Das Titelbild wurde mit Midjourney erstellt.