Bitcoin: Der pure Wahnsinn!

Was ein Wochenstart für Bitcoin. Die Meldung, dass der langersehnte Spot-ETF zugelassen sei, schlug ein wie eine Bombe. Alles was sie über die Erignisse wissen müssen und wie es nun mit Bitcoin weitergehen kann, erfahren Sie in diesem Newsletter.

Titelbild des Blogposts

Wer glaubt, dass es am Bitcoin-Markt langweilig geworden ist, der wurde diese Woche mal wieder eines Besseren belehrt.

Für kurze Zeit schien es Realität geworden zu sein. BlackRock, der Vermögensverwalter mit fast 10 Billionen Dollar im Rücken, schien tatsächlich eine Zulassung für einen Bitcoin-ETF bekommen zu haben.

In der Bitcoin-Community hörte man schon die Champagner-Korken knallen, der Kurs war indes auf dem Weg in Richtung 30.0000-Dollar-Marke. Doch dann die Ernüchterung. Doch keine Zulassung. Alles nur Fake News und das auch noch von einem der größten Medienunternehmen im Krypto-Space.

Was genau passiert ist und wie es jetzt mit Bitcoin weitergehen könnte, erfahren Sie in dieser Ausgabe des Newsletters.

Herzlichst,

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Chart der Woche

3. Der Bitcoin-ETF ist da! Oder doch nicht?

4. Doch nur eine Falschmeldung

5. Larry Fink: Bitcoin ist ein Qualitätsasset

6. Technische Perspektive

7. Tweet der Woche

2. Chart der Woche

Während wir unsere AKWs abschalten, schalten alle anderen ein. Der obige Chart zeigt, wie allein Deutschland damit in der Welt ist. Zur katastrophalen Energiepolitik sollten Sie unbedingt meinen letzten Beitrag bei Focus-Online lesen.

Hier geht's zum Artikel

3. Der Bitcoin-ETF ist da! Oder doch nicht?

Begonnen hatte alles mit einer absoluten Krachermeldung des auf Kryptowährungen spezialisierten Medienunternehmens Cointelegraph: “BREAKING: SEC APPROVES ISHARES BITCOIN SPOT ETF.” Also übersetzt: Die SEC genehmigt den Bitcoin-ETF von BlackRock. Die Meldung schlug ein wie eine Bombe. Der Kurs stieg binnen weniger Minuten auf fast 30.000 US-Dollar (siehe Chart unten).

Quelle: TradingView

4. Doch nur eine Falschmeldung

Doch erste Zweifel regten sich bald schon auf Twitter. In den Kommentaren wurde eine Quelle verlangt, denn die hatte Cointelegraph nicht geliefert. Doch die Hinweise, dass der ETF tatsächlich genehmigt worden war, verdichteten sich zunächst. So berichtete der Senior ETF-Analyst von Bloomberg, Eric Balchunas, dass auch Reuters meldet, dass die SEC den ETF genehmigt habe.

Doch kurz darauf folgte die große Ernüchterung, als die Fox Business Journalistin Eleanor Terrett Entwarnung gab und sich auf eine Aussage von BlackRock selbst stützte, die bestätigt hatten, dass es sich um eine Falschmeldung handele.

Und so schnell wie es nach oben gegangen war, ging es dann auch wieder bergab. Der Schaden war jedoch schon angerichtet, denn alle, die gehebelt short waren, also auf fallende Kurse gewettet hatten, wurden mit einem Mal aus dem Markt gespült (siehe nächster Artikel). Innerhalb von nur einer Stunde nach Veröffentlichung des Tweets wurden Positionen im Wert von über 100 Millionen US-Dollar liquidiert.

Wenig später folgte dann auch eine offizielle Ankündigung von Cointelegraph, dass man sich für den Tweet entschuldige, der offensichtlich Falschinformationen enthalten hatte. Nur einen Tag später folgte dann eine offizielle Stellungnahme, wo man im Detail darauf eingeht, wie es zu der peinlichen Panne kommen konnte. Angeblich sei man auf die Nachricht in einem Telegram-Kanal gestoßen, die dann von einem Mitarbeiter von Cointelegraph auf X (ehemals Twitter) ohne Prüfung der Richtigkeit gepostet wurde. Offensichtlich hatte es sich bei der ursprünglichen Telegram-Nachricht um eine Falschmeldung gehandelt. Doch da war es schon zu spät, denn wie schon beschrieben, hatte es auch Reuters bereits aufgenommen.

5. Larry Fink: Bitcoin ein Qualitätsasset

Viel interessanter war jedoch die anschließende Reaktion von BlackRock CEO Larry Fink, der wenig später ein Interview auf Fox Business gab. Seine Meinung zur aktuellen Situation war klar: Bei der Kursrallye sei es laut ihm um weit mehr gegangen, als bloße ETF-Spekulationen. "Die Rallye heute ist eine Flucht zur Qualität", so Fink wörtlich. Eines dürfte klar sein. Die Zulassung eines bzw. mehrerer ETF dürfte den vergleichsweise kleinen Bitcoin-Markt mit Geld (über)schwemmen.

So ändern sich also die Zeiten. Vor wenigen Jahren noch hatte Fink Bitcoin noch als einen "Index für Geldwäsche" bezeichnet.

Die Kursreaktion hat zumindest gezeigt, dass ein ETF noch nicht eingepreist war, so wie es manche behauptet hatten. Die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC dürfte sich nun jedoch in ihrer Argumentation aus früheren Ablehnungen bestätigt sehen. Darin hatte man stets zu bedenken gegeben, dass der Kryptomarkt u.a. eine hohe Manipulationsanfälligkeit aufweise. Manche Stimmen (vor allem böse) behaupten sogar, dass die SEC einem Spot-ETF erst zusagen wird, wenn ein Großteil des Handelsvolumens über US-gelistete Börsen laufe und es deshalb für Binance noch gefährlich werden könnte.

6. Technische Perspektive

Die Ereignisse der letzten Tage machen jedoch eines deutlich. Der Bitcoin-Markt ist aktuell hoch illiquide. Schon seit Wochen kann man am Markt sogenannte “liquidity grabs” beobachten. Market Maker bestimmen das Geschehen, eine klare Tendenz ist jedoch nicht zu erkennen. Besonders gut beschreibt es wohl das obige Meme. Jedes Mal, wenn auch nur ein wenig Euphorie am Markt aufkommt und Investoren gehebelt long in den Markt einsteigen, geht es wieder in die andere Richtung. Umgekehrt das gleiche Spiel. Es ist ein zähes Umfeld. Anhaltend steigende Kurse sind wohl erst dann wieder zu erwarten, wenn sich das Makro-Umfeld grundlegend ändert und wieder mehr Volumen in den Spot-Markt zurückkehrt.

Ein Blick auf den Bitcoin Preis bestätigt diese Beobachtung. Seit März bewegt sich der Bitcoin Preis nur innerhalb einer Preisspanne hin und her. An den Extrempunkten von 31.000 Dollar und 25.000 Dollar heißt es immer: “Jetzt geht’s richtig los!”. Aber danach geht es nur wieder zum anderen Extrem.

Diese Entwicklung zeigt, dass sowohl Verkäufer und Käufer nicht die Überhand gewinnen können. Diese Art von Marktbewegung ist wie eine Feder, welche immer stärker zusammengedrückt wird. Sollte ein Ausbruch stattfinden, dann dürfte dies mit einer Volatilität-Explosion einhergehen.

Die Tatsache, dass die falsche Nachricht eines Bitcoin-ETF’s bereits einen starken Anstieg zur Folge hatte, bedeutet, dass viele Investoren mit Short Positionen bereits aus dem Markt gedrückt wurden. Dies bedeutet wiederum, dass sich das Risiko für einen starken Abverkauf erhöht, welcher die Käufer der ETF Bewegung liquidiert.

7. Tweet der Woche

Nachdem immer mehr Zweifel aufkamen, dass der ETF doch nicht zugelassen war, hat Cointelegraph ihrem ursprünglichen Tweet einfach das Wort “Reportedly”, also “angeblich” beigefügt und somit endgültig den Hass der Bitcoin-Community auf sich gezogen.

Quelle Titelbild: pixaby

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